Ich, Ralph Schwingel, bin 67 Jahre alt, Vater zweier erwachsener Söhne.
Aufgewachsen in Saarbrücken, kam ich zum Studieren nach Hamburg und legte im Jahr 1982 mein Diplom in Psychologie ab. Danach, teilweise auch schon davor arbeitete ich als Taxifahrer, Koch, Kellner, schließlich als ortskundiger und nachtaktiver Fahrer beim Film.
Nach einem ersten erfolgreichen Berufsleben als Filmproduzent habe ich mich vor inzwischen 12 Jahren entschieden, mich der Psychologie wieder zuzuwenden und mich als Psychologischer Berater und Psychotherapeut neu aufzustellen. Dabei verbinden sich das Neue und das Alte: als Psychologe schließt sich ein Kreis, da ich mich all die Jahre in dramaturgischen Gesprächen und Problemlösungen an Filmsets und in Verhandlungen mit dem Verstehen und Deuten zu tun hatte.
In der Nähe der Kamera verbrachte ich dann weitere 25 Jahre, zunächst als Autor und Regisseur, schließlich als Produzent in einer eigenen Firma mit Niederlassungen in Hamburg, Berlin und Köln.
Dort entstanden etwa 25 Kino- und TV-Filme, die zahlreiche Preise gewannen, darunter den Goldenen Bären, die Lola, sowie den Preis für den besten Europäischen Film (GEGEN DIE WAND).
Zentrales Anliegen bei der Auswahl und Entwicklung der Stoffe und bei der Entscheidung für die Zusammenarbeit mit Autoren und Regisseuren war mir immer der Kontakt zum Publikum, die Möglichkeit des Zustandekommens einer vertrauten, intimen Interaktion. Wie Alexander Kluge sagt, entsteht der Film erst im Kopf des Zuschauers. Bevor er gesehen wird, ist er nichts weiter als ein Bild, das falsch herum an der Wand hängt. Dann aber fährt die Leinwand hoch, und eine Begegnung findet statt. Wenn das Fallen einer Nadel im Kinoraum ohrenbetäubend erscheint, Lachen und Weinen sich an den richtigen Stellen entlädt, dann hatten wir als Filmemacher etwas richtig gemacht: eine Verbindung zum Publikum war hergestellt.
Dass diese Verbindung immer wieder erfolgreich zustande kam, zeigt sich an ebenso häufigen, nationalen und internationalen Publikumspreisen für Filme wie EMMAS GLÜCK, KEBAB CONNECTION, UNDERDOGS, ANAM und viele mehr.
In der Therapie wie beim psychologischen Beraten geschieht im Idealfall etwas Ähnliches: eine Verbindung entsteht. Intimes kommt zur Sprache, ein Verstehen bahnt sich an. Ein seelischer Inhalt wird zu treuen Händen überlassen und fließt erkennbar als etwas Gleiches und doch Verändertes zurück.
In meiner Zeit als Filmproduzent habe ich mit unerfahrenen und erfahrenen Autoren und Regisseuren zusammen gearbeitet, mit in- und ausländischen Partnern koproduziert. Auch ein Filmstoff ist etwas Intimes, seine Entwicklung in der Zusammenarbeit ein filigranes Wechselspiel zwischen Verstehen und Verändern.
Von den Menschen, denen ich als Filmproduzent und später auch als Dozent etwas nahe bringen konnte, habe ich eine Menge gelernt. Das habe ich auch weiterhin vor, denn Menschen, die eine schwierige Zeit erleben, sind keineswegs unbegabt, so wenig wie Berater und Psychologen allzeitklug sind. Aber wenn es passt, wenn die Verbindung entsteht, dann erreichen beide Seiten einen Moment, in dem etwas Neues, Unerwartetes zu erkennen ist. Etwas, das hilft, die beschwerlichen Dinge in einem neuen Licht zu sehen.
Übrigens spreche ich sehr gut Spanisch und Englisch. Hierzu finden Sie Texte, in denen ich darlege, warum ich diese Sprachen gerne nutze, um meine Welt zu erweitern und meine Begriffe auszubauen. Die Beratung kann also auch und sehr gern in diesen Sprachen erfolgen. Ein brauchbares Französisch spreche ich auch, aber für eine Beratung in dieser bildschönen Sprache reicht es leider nicht mehr, da sich das Spanische in den Vordergrund gedrängt hat..
In den letzten Jahren meiner filmischen Zeit hatte ich mehrere Gastprofessuren an Filmhochschulen inne und unterrichtete sowohl in „meinem“ Fach Produktion, als auch im Fach Drehbuch und Dramaturgie.
Daher rührt und darin zeigt sich meine Leidenschaft für das Narrativ, für die unterschiedlichen Varianten, sich und anderen eine Geschichte zu erzählen, auch die Geschichte des eigenen Lebens.
Wo wir gerade beim Geschichten erzählen sind: Sie werden sich fragen, wieso ich es im zarten Alter von 57 Jahren erneut mit der Psychologie aufgenommen habe und jetzt als Psychotherapeut und psychologischer Berater arbeite. Meine Antwort in Kürze: ich fühlte mich reif dazu. Und ich fand es eine gute Idee, mit den eigenen Wurzeln in Berührung zu kommen, oder wie es die Amerikaner sagen: „My life came full circle.“
Ich hatte das Glück, kurz nach meiner Entscheidung für die Wiederaufnahme meiner Beschäftigung mit der Psychologie, eine Anstellung auf der Borderline-Therapiestation in der Asklepios Klinik Nord zu finden, bei Chefarzt Dr. Birger Dulz , meinem geschätzten Mentor, unter dessen Anleitung ich knapp drei Jahre lang arbeitete.
Dort lernte ich als Therapeut ebenso viel wie bei der Weiterbildung zum ambulanten Tiefenpsychologischen Psychotherapeuten am Institut für Psychotherapie der Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, die ich inzwischen mit der Approbation erfolgreich abgeschlossen habe.
Etwa zwei Jahre lang arbeite ich auf Honorarbasis in einem Zentrum für die Rehabilitation von Menschen mit schweren Atemwegserkrankungen. Auch dort erweiterte ich in intensiven Begegnungen mit schwer kranken Menschen ständig mein Wissen und mein therapeutisches Repertoire. Insbesondere die dort bestehende Dringlichkeit, in wenigen und relativ kurzen diagnostisch-therapeutischen Interaktionen „auf den Punkt“ zu kommen, gab mir Gelegenheit, mich auch in notgedrungen kurzen, nichtsdestoweniger fokussierten Sequenzen weiter zu entwickeln.
In Ansehung meiner fortgeschrittenen Verweildauer auf diesem Planeten können Sie davon ausgehen, dass ich über diese berufliche Begegnung mit Not und Trauer hinaus auch selbst vieles erlebt habe: Den Tod der Eltern, den Auszug der Kinder, Trennungen, Krankheiten und Genesungen. In Lebensfragen kenne ich mich aus.
Seit dem Frühjahr 2017 habe ich mir den Traum einer eigenen Praxis für psychologische Beratung erfüllt, die ab Januar 2021 auch eine Praxis „für alle Kassen“ und Klassen ist. Ich erfüllte mir damit den Wunsch, auch in der Psycholotherapie „auf eigenen Füßen“ zu stehen. Ich freue mich sehr darauf, wenn Sie den Weg zu mir finden. Zögern Sie nicht, Ihr Problem bei der Gelegenheit gleich mitzubringen.